Samstag, 7. Februar 2009

Das Europa der Kultur

Ich habe den Artikel Carles Casajuanas in el Pais von heute sehr gern gelesen. Er untermauerte die Notwendigkeit dessen, das „Defizit der europäischen Identität“ auszufüllen, eine Einheit, die, laut dem Autor, seit Jahrhunderten existierte, aber die wir heutzutage nicht wahrnehmen:

„Dante, Montaigne, Shakespeare, Cervantes und Goethe fühlten sich als Söhne einer Tradition, die ihre Würfel in Rom und Athen hatten“.

Er deutete darauf hin, dass die europäische Kultur „seit Athen und Rom bis zu der Geburt der Union, durch das langsame Aufwachen des Mittel Alters, die Renaissance, die Aufklärung und die Romantik“ eine Kontinuität zeigte, die man in der Schule wiederfinden sollte, im Geschichtsunterricht, mit gemeinsamen Themen für das Kontinent. Das würde uns helfen, das zu verstehen, was die EU genau für unsere Geschichte danach bedeutete, was der Autor (unter anderem) als die zwei Europäischen Bürgerkriege (die so genannte „Weltkriege“).

„Die Europäische Union wurde durch den Wandel eines Paradigmas aufgebaut: nach Jahrhunderten von Konfrontationen entschieden die europäischen Staaten, wieder mal ihre Beziehungen über dem Prinzip der Mitarbeit und der gegenseitigen Hilfe umzustrukturieren.“

Stellt ihr vor, was würde passieren, wenn dieser Wandel im Nahost stattfinden würde. Wir würde es als Wunderbar nennen.
Auch wenn dieses Dezifit existiert, können wir die absurde Kritik nicht aussprechen, dass die UE ein Thema nur für Händler ist. Man soll das NAFTA mit der EU vergleichen, wo ein mexikanisches Hühnchen alle die Freiheit hat, um in die USA einzugehen, und ein mexikanischer Mensh eine Mauer an der Grenze findet. Man bemerkt, dass der Mensch, und nicht die Wirtschaft, das Epizentrum unseres Kontinet ist. Es ist der Eumanismus. Der Zweck war, Frieden dem Europäer zu bringen. Das Mittel war die Wirtschaft.

Ein großes Teil der Schuld, dass es keine gemeinsame kulturelle Identität gibt, ist dass, die „Kulturschaffer“ sich nicht genug interessiert haben, diesen Kulturraum aufzubauen. Wir haben weder europäischen Oscars, noch ein europäisches MTV, noch europäischen Zeitungen, noch polyglotten Literaturen, et cetera.
Aber gibt es Hoffnungen:

„Das Erasmus-Programm, das jedes Jahr die Augen Tausender Studenten zu der Wirklichkeit des Kontinent öffnet, ist ein gutes Beispiel, wie viel man mit den richtigen Ideen machen kann“

Oder der Bolognia-Prozess. Oder Euronews. Oder Easyjet. Oder Eumanismus.

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